Sofern es das Material erlaubt, liegt der Fokus immer nur auf einer Schwierigkeit bzw. sollten sich die Schwierigkeiten klar voneinander abgrenzen.
So führe ich die Stellenwerte nicht mit den Goldenen Perlen UND dem Kartensatz ein, sondern getrennt voneinander. Die Farbtäfelchen z.B. werden immer nur mit EINER Farbe eingeführt, nie gemischt. So unterscheiden sich der Rosa Turm und die Braune Treppe nicht in Farbe und Form, sondern nur in der Größe. Bei der Einführung von drei neuen Buchstaben wird darauf geachtet, dass diese sich deutlich voneinander unterscheiden (O, M, S).
Jedes Material wird zunächst in einer bestimmten Anordnung gelegt. Wird diese Ordnung durch einen Arbeitsschritt aufgehoben, muss das Material - bevor der nächste Arbeitsschritt folgt - wieder in die "alte Ordnung" gebracht werden. So kann sich das Kind immer wieder an der bekannten Ordnung orientieren.
Auch haben manche Materialien eine feste Ordnung, wie z.B. die Stellenwerte. Es liegt der Einer immer ganz rechts - gefolgt von Zehner, Hunderter, Tausender nach links aufbauend.
Einfach zusammengefasst versteht man unter der Polarisation der Aufmerksamkeit ein völlig versunkenes, intensives Arbeiten ohne dabei Zeit und Umwelt wahrzunehmen. Montessori spricht von der "Bündelung aller leib-seelischen Kräfte" (Ulrich Steenberg (Hrsg.): Handlexikon zur Montessori-Pädagogik, S. 203). Das Kind hat dann die Kraft und die Ausdauer an einer Arbeit zu verweilen, selbst wenn es vorher unkonzentriert und abgelenkt schien, wenn das Interesse aus ihm selbst herauskommt. Im besten Falle hört das Kind auch von alleine wieder auf, nimmt die Umwelt wieder wahr und ist mit sich und der Arbeit zufrieden. Nicht immer lässt sich dies in einem getakteten Unterrichtstag einrichten.